Fr, 08. April 2022 – Hermannsburg

Amphibien-Schutzzäune in Hermannsburg

Sobald im Frühjahr die nächtlichen Temperaturen über 5 Grad klettern und genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, kommt bei Kröte, Frosch und Co. Hochzeitsstimmung auf.

Die Tiere begeben sich zu ihren Laichgewässern, um für Nachwuchs zu sorgen. Wegen des recht milden und feuchten Winters haben sich bereits einige Kröten, Frösche und Molche auf den Weg gemacht.

Seit vielen Jahren stellen wir an Stellen mit hohem Amphibienaufkommen in und um Hermannsburg mobile Amphibien-Schutzzäune auf. Am Lutterhof, bei Haus Hogrefe und am Dicksbarg in Oldendorf stehen jetzt für einige Wochen einige hundert Meter der ca. 40 cm hohen, grünen Kunststoff-Bahnen. Diese verhindern, dass die Tiere über die Straße laufen, und lenken sie in eingegrabene Eimer. Nur Mäuse und andere Irrläufer können diese an einem hineingelegten Stock verlassen.

Aufbau der Amphibien-Schutzzäune
Aufbau der Amphibien-Schutzzäune
Foto: Jürgen Eggers
Aufbau der Amphibien-Schutzzäune
Aufbau der Amphibien-Schutzzäune
Foto: Jürgen Eggers

Bitte die Lurche nicht aus den Eimern holen! Diese werden täglich durch Freiwillige geleert, die Amphibien dabei bestimmt, gezählt und über die Straße Richtung Laichgewässer transportiert. Die Daten fließen in eine bundesweite Statistik-Datenbank ein.

Noch sind bislang nur wenige Amphibien unterwegs, der mengenmäßige Höhepunkt ist voraussichtlich erst in der zweiten Märzhälfte zu erwarten.

Der NABU bittet alle Verkehrsteilnehmer besonders aufmerksam zu sein, da es einigen Amphibien gelingt, die Schutzzäune zu umgehen und auf die Straße zu laufen.

Bilanz für das Jahr 2022

Nachdem beim Aufbau der Amphibien-Schutzzäune Mitte Februar noch die Nachwehen der heftigen Winterstürme die Arbeiten erschwerten, schien beim Abbau die Sonne und es war trocken. So konnten die Kunststoff-Bahnen sauber eingerollt und für die nächste Saison eingelagert werden.

Die Bilanz für dieses Jahr ist durchwachsen: Während am Schutzzaun Dicksbarg in Oldendorf immerhin 772 Erdkröten und 1 Bergmolch sicher über die Straße gebracht wurden, waren es am Schlüpker-Weg lediglich 35 Erdkröten und 1 Teichmolch sowie an der Straße Lutter beim Lutterhof nur 5 Teichfrösche und 52 Kröten.

Wir überlegen wegen der geringen Wanderbewegung beim Lutterhof, ob ein anderer Standort besser geeignet wäre. Allerdings müssten wir für diesen noch Freiwillige finden, die bereit wären, über mehrere Wochen täglich die Eimer zu entleeren“, so die NABU-Sprecherin Kristina Basenau.

Zur Übersicht Artenschutz