Di, 18. April 2023 – Oldendorf

Massenhafte Amphibienwanderung

In der 2. Märzhälfte ereignete sich rund um Hermannsburg ein bemerkenswertes Schauspiel: Bei Nachtemperaturen über 8 °C und hinreichend Feuchtigkeit erwachten die Erdkröten aus ihrer Winterstarre.

Aus ihren Winterquartieren im Wald wanderten sie zu nahegelegenen Stillgewässern. Oft kommen die Männchen zuerst und warten in Gewässernähe auf übersichtlichen Plätzen auf die Weibchen, die sie dann umklammern und als „Doppelpack“ mit ihnen das Laichgewässer aufsuchen.

Zu dumm, dass es sich bei diesen „übersichtlichen Plätzen“ oft um Straßen handelt, die zwischen Wald und Laichgewässer liegen, und statt der Ersehnten der gnadenlose Tod in Gestalt von Autoreifen auf sie zukommt.

Erdkrötenpärchen auf einer Hand
Erdkrötenpärchen auf einer Kinderhand
Foto: Jürgen Eggers
Erdkröte auf einer Hand
Die NAJUs bestaunen eine gerettete Erdkröte
Foto: Joachim Webel
Kammmolch auf einer Hand
Ein geretteter Kammmolch
Foto: Jürgen Eggers

Da jedes Krötenweibchen 1000 – 2000 Eier mit sich trägt, ist der Verlust für die Natur immens! Um diesem massenhaften Sterben etwas entgegenzusetzen, hat die NABU–Ortsgruppe Hermannsburg/Faßberg an 3 Stellen Krötenzäune errichtet (Oldendorf, Backebergsmühle und Hetendorf), von denen sie auch 2 betreut.

Am Dicksbarg an den Kiesteichen sind z. B. innerhalb einer Woche über 600 Kröten in die Fangeimer geplumpst und konnten anschließend über die Straße in den nahegelegenen Teich gesetzt werden. Dabei hat auch der Naturschutz-Nachwuchs fleißig und begeistert mitgeholfen.

Unsere Ortsgruppe ist froh, nach Corona wieder eine florierende Jugendgruppe (NAJU) unterstützen zu dürfen. Diese trifft sich alle 2 Wochen freitags zwischen 15-17:00 Uhr im „Haus der Natur“ in Oldendorf, erlebt, spielt und bastelt viel und freut sich schon auf spannende Zeltlager auf NABU Gut Sunder und im Naturpark Elbufer Drawehn.

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